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Der Einfluss des Darm-Mikrobioms auf unsere Haut

7. September 2023  

Die Darm-Haut Achse 

Unsere Darm-Mikrobiom ist in viele wichtige physiologische Prozesse involviert. Die Verbindung des Darm-Mikrobioms zu verschiedenen Organen im Körper wird durch Achsen beschrieben. So gibt es auch eine Darm-Haut-Achse, die das Mikrobiom und die Haut über die Darmbarriere, Entzündungsmediatoren und Metabolite verbindet (1). Damit die Haut ihre Funktionen wie Schutz, Temperaturregulierung und Wasserspeicherung ausführen kann, ist es wichtig, dass diese im Gleichgewicht ist. Die Haut durchgeht einen Erneuerungsprozess, um die Aufrechterhaltung dieses Gleichgewichts zu erhalten. Die obersten Hautzellen (Epidermiszellen) entstehen aus Stammzellen in der Basalschicht und verändern, während sie an die Hautoberfläche wandern, ihr Aussehen. Die Zellen entwickeln sich, indem sie drei Stadien von Zelltypen – Basalzelle, Stachelzellen und Körnerzellen durchlaufen, bevor sie zu den Zellen werden, die die äußerste Schicht der Haut bilden. Das Mikrobiom beeinflusst die Signalwege dieses wichtigen Prozesses der Hauterneuerung (2).

Wie Bakterien unsere Haut beeinflussen 

Eine gestörte Darmbarriere, Entzündungsmediatoren und von Mikroorganismen freigesetzte Stoffwechselprodukte beeinflussen entzündliche Hauterkrankungen wie Psoriasis (Schuppenflechte), Atopische Dermatitis (Neurodermitis, Akne und Rosacea. Daher ist auch das Gleichgewicht unserer Darm-Mikrobioms so wichtig. Ernährung, Lebensstil und genetische Veranlagung sind wichtige Regulatoren des Mikrobiellen Gleichgewichts im Darm. Metabolite wie kurzkettige Fettsäuren (SCFA), die durch die Fermentation von Ballaststoffen im Darm entstehen, wirken sich auf das Vorherrschen bestimmter Bakterien auf der Haut aus (2). Dies beeinflusst wiederum die Immunabwehrmechanismen der Haut. Reduzieren sich im Darm beispielsweise die Bakterien, die Propionat und Butyrat produzieren, kann dies einen proinflammatorischen Zustand des Darms auslösen und die Integrität der Darmbarriere beeinträchtigen (3).

Durch seine immunregulative Funktion gewährleistet das Darm-Mikrobiom Schutz vor potenziellen Krankheitserreger. Zudem löst es immun-protektive Reaktionen aus, die eine Immuntoleranz gegenüber Umwelt-und Nahrungsantigenen ermöglicht. Ein Ungleichgewicht in der Zusammensetzung des Darm-Mikrobioms, eine so genannte Dysbiose, wirkt sich somit auf die Hautgesundheit aus. Natürlich ist das Mikrobiom der Haut selbst in der Immunregulation entscheidend. Mikrobielle Produkte wie Lipoteichonsäure von Staphylokokken haben eine entzündungshemmende Wirkung. Das Hautmikrobiom bietet direkten Schutz vor Krankheitserregern in der Haut (3). Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Darm und Haut für die optimale Hautgesundheit zusammenarbeiten.

Häufige Erkrankungen der Haut im Überblick 

Psoriasis (Schuppenflechte) 

Psoriasis, also Schuppenflechte, ist eine systemische Autoimmunerkrankung bei der immunvermittelnde Stoffwechselwege überaus aktiv sind und die Immunzellen die eigenen Hautzellen angreifen. Das Reizdarmsyndrom ist oft eine Begleiterkrankung bei Schuppenflechten. Oft sind bestimmte Bakterien wie Bacteroidetes, Proteobacteria, Actinobacteria und Akkermansia muciniphila vermindert (4).

Atopische Dermatitis (Neurodermitis) 

Die Atopische Dermatitis ist eine Erkrankung die durch eine gestörte Hautbarriere, eine veränderte Immunreaktion und ein verändertes Hautmikrobiom gekennzeichnet ist. Studien zeigen eine Verbindung mit erhöhten Vorkommen des Bakterium Faecalibacterium prausnitzii im Darm, sowie ein reduziertes Level der kurzkettigen Fettsäuren Butyrat und Propionat (5). Auch die Bakterienarten Akkermansia, Bacteroidetes und Bifidobacterium können reduziert sein (6).

Acne vulgaris (Akne) 

Akne ist eine entzündliche Erkrankung der Talgdrüsen-Haarfollikel. Es kommt zu einer übermäßigen Talgausscheidung, einer Abschuppung von hornbildenden Zellen (Keratinozyten) in der obersten Hautschicht und Entzündungsförderung durch das Bakterium Propionibacterium acnes auf der Haut (7). In einer Studie konnte gezeigt werden, dass Akne Patienten eine geringere Diversität des Darm-Mikrobiom, ein erhöhtes Vorkommen der Bakterienart Firmicutes, und ein reduziertes Vorkommen von Bacteroidetes vorweisen (8).

Rosacea 

Typisch für Rosacea sind Rötungen, erweiterte Äderchen oder auch Bläschen. Der Grund ist ein Zusammenspiel von genetischen Faktoren, eine Dysregulation des Immunsystems und eine Dysbiose des Hautmikrobioms (9). Es gibt ebenfalls Anzeichen dafür, dass bei Rosacea eine Verbindung mit einer gestörten Balance im Darm-Mikrobiom besteht. Eine Helicobacter pylori Infektion und die Darmerkrankung SIBO (small intestine bacterial overgrowth) stehen mit Rosacea in Verbindung (10).

Hilfe für die Haut 

Wie du siehst, hängt die Gesundheit der Haut, eng mit der Wechselwirkung zwischen Darm und Haut zusammen. Der wichtigste Schlüssel zur Förderung eines gesunden Darm-Mikrobioms und schöner Haut ist eine ausgewogene Ernährung. Ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Gemüse und Hülsenfrüchte unterstützen das Wachstum nützlicher Darmbakterien. Auch der Einfluss von Stress ist ein großer Faktor der die Darm – und Hautgesundheit beeinflusst. Daher ist es wichtig auch hierfür Tools zu finden, die einem bei der Stressbewältigung helfen. Zudem können auch bestimmte Pro- und Prebiotika, auch direkt aus beispielsweise fermentierten Lebensmitteln, die Darm- und Hautgesundheit unterstützen. Achte auch auf eine sanfte Hautpflege Routine, die auf deine Haut abgestimmt ist und die Hautbarriere schützt.

Hinweis: Dieser Artikel ist ausschließlich für Informationszwecke bestimmt und nicht als medizinische Auskunft oder Handlungsanweisung zu verstehen. Die Rezepte dienen der Inspiration und sind nicht als Therapiemaßnahme gedacht. Solltest du gesundheitliche Probleme haben, empfehlen wir dir umgehend einen Arzt oder anderen Experten zu kontaktieren.

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References

(1) A. Y. K. Thye et al., “Gut–Skin Axis: Unravelling the Connection between the Gut Microbiome and Psoriasis,” Biomedicines, vol. 10, no. 5. MDPI, May 01, 2022. doi: 10.3390/biomedicines10051037.
(2) I. Salem, A. Ramser, N. Isham, and M. A. Ghannoum, “The gut microbiome as a major regulator of the gut-skin axis,” Frontiers in Microbiology, vol. 9, no. JUL. Frontiers Media S.A., Jul. 10, 2018. doi: 10.3389/fmicb.2018.01459.
(3) C. A. O’Neill, G. Monteleone, J. T. McLaughlin, and R. Paus, “The gut-skin axis in health and disease: A paradigm with therapeutic implications,” BioEssays, vol. 38, no. 11, pp. 1167–1176, Nov. 2016, doi: 10.1002/bies.201600008.
(4) B. De Pessemier, L. Grine, M. Debaere, A. Maes, B. Paetzold, and C. Callewaert, “Gut–skin axis: Current knowledge of the interrelationship between microbial dysbiosis and skin conditions,” Microorganisms, vol. 9, no. 2. MDPI AG, pp. 1–33, Feb. 01, 2021. doi: 10.3390/microorganisms9020353.
(5) H. Song, Y. Yoo, J. Hwang, Y. C. Na, and H. S. Kim, “Faecalibacterium prausnitzii subspecies-level dysbiosis in the human gut microbiome underlying atopic dermatitis,” Journal of Allergy and Clinical Immunology, vol. 137, no. 3, pp. 852–860, Mar. 2016, doi: 10.1016/j.jaci.2015.08.021.
(6) S. Watanabe et al., “Differences in fecal microflora between patients with atopic dermatitis and healthy control subjects,” Journal of Allergy and Clinical Immunology, vol. 111, no. 3, pp. 587–591, Mar. 2003, doi: 10.1067/mai.2003.105.
(7) Hywel C Williams, Robert P Dellavalle, and Sarah Garner, “Acne vulgaris,” The Lancet , vol. 379, no. 9813, pp. 361–372, Aug. 2011.
(8) Y. Deng, H. Wang, J. Zhou, Y. Mou, G. Wang, and X. Xiong, “Patients with acne vulgaris have a distinct gut microbiota in comparison with healthy controls,” Acta Derm Venereol, vol. 98, no. 8, pp. 783–790, 2018, doi: 10.2340/00015555-2968.
(9) A. Sharma et al., “Rosacea management: A comprehensive review,” Journal of Cosmetic Dermatology, vol. 21, no. 5. John Wiley and Sons Inc, pp. 1895–1904, May 01, 2022. doi: 10.1111/jocd.14816.
(10) A. Egeberg, L.B. Weinstock, E.P. Thyssen, G.H. Gislason, and J.P. Thyssen, “Rosacea and gastrointestinal disorders: a population‐based cohort study ,” British Journal of Dermatology, vol. 176, no. 1, pp. 100–106, Jan. 2017.

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